Alle rätseln, schwanken zwischen Gerüchten über Jesus und der Faszination, ihn selber zu hören.
Die führenden Pharisäer haben indes eine klare ’schwarz-weiß-Schublade‘: Der aus Galiläa führt in die Irre und alle, die ihm glauben, sind verflucht.
Doch da steht einer auf und zeigt Zivilcourage: Nikodemus stellt eine Frage.
Er stellt die Vorverurteilung in Frage. Er nimmt in Kauf, selber zur Zielscheibe zu werden.

Und ich? Stehe ich auf gegen die (Vor-)Urteile von Menschen?
Wage ich es, populistische Parolen laut bzw. öffentlich in Frage zu stellen?
Wage ich es, mich für jene einzusetzen, die ‚in eine Schublade‘ gesteckt werden?
Wie steht es um meine Zivilcourage?

Evangelium Joh 7,1-2.10.25-30

Sie wollten ihn festnehmen; doch seine Stunde war noch nicht gekommen
In jener Zeit zog Jesus in Galiläa umher; denn er wollte sich nicht in Judäa aufhalten, weil die Juden darauf aus waren, ihn zu töten.
Das Laubhüttenfest der Juden war nahe.
Als aber seine Brüder zum Fest hinaufgegangen waren, zog auch er hinauf, jedoch nicht öffentlich, sondern heimlich.
Da sagten einige Leute aus Jerusalem: Ist das nicht der, den sie töten wollen?
Und doch redet er in aller Öffentlichkeit und man lässt ihn gewähren. Sollte der Hohe Rat wirklich erkannt haben, dass er der Messias ist?
Aber von dem hier wissen wir, woher er stammt; wenn jedoch der Messias kommt, weiß niemand, woher er stammt.
Während Jesus im Tempel lehrte, rief er: Ihr kennt mich und wisst, woher ich bin; aber ich bin nicht in meinem eigenen Namen gekommen, sondern er, der mich gesandt hat, bürgt für die Wahrheit. Ihr kennt ihn nur nicht.
Ich kenne ihn, weil ich von ihm komme und weil er mich gesandt hat.
Da wollten sie ihn festnehmen; aber keiner wagte ihn anzufassen, denn seine Stunde war noch nicht gekommen.