Jesus sagte: Meine Ehre empfange ich nicht von Menschen. (Joh 5,41)
Aus einer Predigt von Provinzial Bernd Franke S.J. (besser können wir‘s nicht sagen, was uns an diesem Evangelium so angesprochen hat:
Es macht die Faszination Jesu aus, dass er seine Ehre nicht von Menschen empfängt – so kann er sie auch vor Menschen nicht verlieren. Er ist frei, sich ihnen ganz zuzuwenden, nicht abhängig von Macht und Ehre; er muss sich vor niemandem beweisen – nicht durch Großtaten, nicht durch Wohlverhalten, nicht durch große Sprüche, nicht durch Duckmäuserei, nicht durch faule Kompromisse. Er ist er selbst, einer, der meint, was er sagt, und dem es um die Sache geht, nicht um die eigene Person. Genau deshalb ist er für die Menschen ein Segen.
Umgekehrt: erleben wir es nicht als widerlich, wenn um Ehre gebuhlt wird, wie abstoßend das Taktieren sein kann, sich in gutes Licht zu rücken, um jeden Preis „voneinander Ehre zu empfangen“; bleiben nicht oft Besonnenheit und Respekt vor dem anderen, das Hinhören auf Argumente auf der Strecke, schlicht, weil eigenes Rechthaben wichtiger ist – bis hinein in die hohe Politik?
In jener Zeit sprach Jesus zu den Juden: Wenn ich über mich selbst als Zeuge aussage, ist mein Zeugnis nicht gültig;
ein anderer ist es, der über mich als Zeuge aussagt, und ich weiß: Das Zeugnis, das er über mich ablegt, ist gültig.
Ihr habt zu Johannes geschickt, und er hat für die Wahrheit Zeugnis abgelegt.
Ich aber nehme von keinem Menschen ein Zeugnis an, sondern ich sage dies nur, damit ihr gerettet werdet.
Jener war die Lampe, die brennt und leuchtet, und ihr wolltet euch eine Zeit lang an seinem Licht erfreuen.
Ich aber habe ein gewichtigeres Zeugnis als das des Johannes: Die Werke, die mein Vater mir übertragen hat, damit ich sie zu Ende führe, diese Werke, die ich vollbringe, legen Zeugnis dafür ab, dass mich der Vater gesandt hat.
Auch der Vater selbst, der mich gesandt hat, hat über mich Zeugnis abgelegt. Ihr habt weder seine Stimme gehört noch seine Gestalt je gesehen,
und auch sein Wort bleibt nicht in euch, weil ihr dem nicht glaubt, den er gesandt hat.
Ihr erforscht die Schriften, weil ihr meint, in ihnen das ewige Leben zu haben; gerade sie legen Zeugnis über mich ab.
Und doch wollt ihr nicht zu mir kommen, um das Leben zu haben.
Meine Ehre empfange ich nicht von Menschen.
Ich habe erkannt, dass ihr die Liebe zu Gott nicht in euch habt.
Ich bin im Namen meines Vaters gekommen und doch lehnt ihr mich ab. Wenn aber ein anderer in seinem eigenen Namen kommt, dann werdet ihr ihn anerkennen.
Wie könnt ihr zum Glauben kommen, wenn ihr eure Ehre voneinander empfangt, nicht aber die Ehre sucht, die von dem einen Gott kommt?
Denkt nicht, dass ich euch beim Vater anklagen werde; Mose klagt euch an, auf den ihr eure Hoffnung gesetzt habt.
Wenn ihr Mose glauben würdet, müsstet ihr auch mir glauben; denn über mich hat er geschrieben.
Wenn ihr aber seinen Schriften nicht glaubt, wie könnt ihr dann meinen Worten glauben?
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