Feier der Erstprofess am 15. August 2016
St. Jakob am Anger, München
Zweifachen Grund zum Feiern hatten wir Schulschwestern am 15. August 2016 In der St. Jakobskirche am Anger in München: das Fest Mariä Aufnahme in den Himmel und zugleich die Erstprofess zweier Schwestern der Bayerischen Provinz.
Mit dem Titel des Liedblattes zur Eucharistiefeier „Aus der Mitte meines Herzens lobe ich meinen Gott“ und einer Abbildung von der Begegnung Marias mit ihrer Verwandten Elisabeth, die auf das ausgewählte Evangelium verwies, waren diese beiden Feste verknüpft.
Und der liturgische Dienst – bestehend aus drei Priestern verschiedener Erdteile, drei Ministranten und zwei Ministrantinnen – erinnerte an die Weltkirche.
Zur Feier fanden sich Mitschwestern, Angehörige, Arbeitskollegen und Freunde von Schwester Maria Đinh und Schwester M. Elfriede Kurusz ein.
Die beiden Lesungen (Phil 3,10-14 und aus unserer Ordensregel Ihr seid gesandt K 10,1, 6, 7) führten vor Augen, dass die Entscheidung für ein Leben in geistlicher Gemeinschaft die Reaktion dessen ist, der sich von Christus ergreifen lässt, eine Antwort der Liebe auf Gottes Liebe. Im Bewusstsein, dass sie mit einem treuen Gott den Bund der Treue schließen, lassen sich die beiden Professinnen auf den Weg ein, gehen ihn entschlossen und – mit den Worten des Apostels Paulus – „das Ziel vor Augen“.
Zu Beginn seiner Predigt erwähnte der Hauptzelebrant Pater Stefan Stöhr, SDB, dass er selbst an diesem Tag sein 25-jähriges Ordensjubiläum feiere und er daher bewusst der Frage nachgehe, was einem hilft, das Ordensleben zu leben. Die Antwort hierauf fand er in drei Punkten, die der Hl. Franz von Sales zur Thematik nennt und die Pater Stöhr den Professinnen mit auf den Weg geben wollte: Treue, Zufriedenheit und Liebe.
Treue sei zum einen Geschenk Gottes an uns Menschen, zum anderen Auftrag an uns, das eigene Handeln an ein Versprechen anzupassen und in die Alltäglichkeiten unseres Lebens umzusetzen. Der Bund der Treue, den wir mit einem treuen Gott eingehen, schließt aber auch die Mitschwestern ein. Die Bindung an eine Gemeinschaft sei sicherlich eine Herausforderung, doch dürfen wir deren Treue immer wieder als tragend erfahren.
Die Zufriedenheit als zweiten grundlegenden Aspekt des Ordenslebens setzt voraus, dass jeder mit sich selbst in Frieden ist, um fähig zu sein, mit anderen Frieden zu schließen bzw. zu halten.
Die Liebe – als Wort leichter zu sagen, als es zu erfüllen – sei nur als eine Antwort möglich, die wir auf Gottes Liebe geben. Damit nahm Pater Stöhr noch einmal Bezug auf unsere Lebensregel.
In Anknüpfung an das Bild auf dem Liedblatt wünscht Pater Stöhr abschließend den beiden Professschwestern, dass es ihnen gelingen möge, sich selbst, den Menschen und Gott in dieser Weise zu begegnen.
Es folgte die Feier der Zeitlichen Profess, die mit einer Anrufung des Heiligen Geistes eingeleitet wurde. Schwester M. Bergit Rohe, die Noviziatsleiterin der bei-den Neuprofessinnen, führte die Anwesenden in die Professfeier ein.
Schwester M. Charlotte, Provinzoberin der Provinz Bayern, nahm die zeitlichen Gelübde von Schwester Maria und Schwester M. Elfriede entgegen und gab ihnen die Lebensregel der Armen Schulschwestern sowie ein kleines Holzkreuz. Der Akt der Aufnahme in die Gemeinschaft wurde mit Unterschrift auf dem Altar und dem Friedensgruß besiegelt.
Festliche Orgelmusik sowie mehrstimmige Chorsätze begleiteten und unterstrichen die Liturgie. Einen Einblick in das, was Ordensleben ausmacht, gab die Vertonung von geistlichen Impulsen Mutter Theresias, die der Chor in englischer Sprache sang.
Pater Stöhr dankte abschließend nicht nur für die stimmige Gestaltung der Feier, sondern auch für den Mut der beiden Professschwestern und den Einsatz von Schwester M. Bergit in der Begleitung der Novizinnen.
Nach der Eucharistiefeier hatten die Gäste reichlich Zeit, den zwei Neuprofessinnen im Vestibül zu gratulieren. Das Festmahl nahmen die beiden im Kreis von Angehörigen, mit dem Provinzrat, Gästen aus den Filialen und mehreren Geistlichen ein. Am Nachmittag war dann Zeit für Gespräche mit Einzelnen bzw. zu gemütlichem Beisammensein mit Kaffee und Kuchen.
Den Festtag schloss um 17 Uhr die Dankvesper ab.
Die Vesper endete mit dem Gang zum Grab von Mutter Theresia, wo die Neuprofessinnen durch Schwester M. Charlotte in ihre Gemeinschaft gesandt wurden.