„Wer es mit Gott zu tun bekommt,
… der wird auf einen Weg geschickt
… der muss mit Überraschungen rechnen
… wird verwirrt und erfährt auch Sinn.
Als Auftakt zum Advent haben wir – eine Gruppe junger Frauen – uns darauf eingelassen, im Kloster der Schulschwestern in der Au ein Wochenende zu verbringen, um uns auf den Advent einzustimmen.
Mit den Schwestern essen und beten ist schon ein anderer Rahmen,
als sonst in der Studenten-WG oder zuhause.
Im Konvent leben momentan 28 Schwestern, die älteste davon, Sr. Gundelindis, erzählte uns bei jeder Begegnung, dass sie im Januar 100 Jahre alt wird. Die geschmackvoll eingerichteten Gästezimmer waren so richtig heimelig – ein guter Ort, um zur Ruhe zu kommen.
In einem Bibliolog zu Mt 1,18 ff begaben wir uns in die Situation des jungen Verlobtenpaares Maria und Josef. Vor allem die Sache mit dem Engel im Traum beschäftigte uns, der Josef den Anstoß gab, trotz aller Ungereimtheiten zu Maria zu stehen.
Was können heute solche Engel oder Träume sein, die uns leise und unaufdringlich Hinweise geben, wie wir mit schwierigen Situationen umgehen können oder wie wir uns auf das Kommen Gottes in unser persönliches Leben einstellen können?
Eine kleine, abstrakte Gestaltungsübung half uns, die je eigene Beziehung zu Gott mal ins Bild zu bringen. Mit 2 verschiedenfarbigen Wollfäden und den geometrischen Formen Kreis, Dreieck und Quadrat versuchten wir, der je eigenen Beziehung zu Gott im Alltag nach zu spüren. Gibt es da viele Überschneidungen, Berührungspunkte meines Glaubens mit meinem Leben oder ist da grad eher Abstand?
Nach diesen eher besinnlichen Einheiten tat es gut, am Samstagnachmittag konkret anzupacken und einen Adventskranz zu binden und zu schmücken. (Foto) Vor dem abendlichen Vespergebet wurden diese vom Hausgeistlichen gesegnet, bevor dann die erste Kerze entzündet wurde.
Bevor wir am Sonntag wieder in unseren Alltag zurückkehrten, spürten wir in einer spannenden Übung, wie es um unser Vertrauen in die Führung Gottes steht. Es ging um den Weg in die Zukunft, den wir ja alle gehen wollen. Doch: die Zukunft sehen wir (noch) nicht. Daher waren wir alle ‚blind‘.
Wir trauen jedoch Gottes Führung, obwohl er nicht unsere Sprache spricht und uns auch nicht einfach bei der Hand nimmt d.h. wir hatten eine „Führerin“, die nicht mit uns sprechen oder uns berühren durfte.
Sie wusste den Weg und das Ziel und gab uns ‚Blinden‘ – ohne Worte und Berührungen – Zeichen, damit wir unseren Weg bewältigen und das Ziel erreichen konnten. War das eine Erleichterung, als wir dann alle angekommen waren, in der Runde saßen und endlich die Augenbinden abnehmen konnten. Da hört sich die Botschaft „Ich bin der, der da ist“ und „Ich bin der Weg“ gleich ganz anders an.
Gestärkt von diesen Erfahrungen verabschiedeten wir uns am Sonntag und freuen uns jetzt schon auf die nächsten Oasentage.
Unser nächster Termin ist vom 22. – 24.03.2019