„Jetzt muss ich mich wohl von einigen Kloster-klischees endgültig verabschieden“
meinte eine der Teilnehmerinnen, die das erste Mal in unserem Haus war, um Oasentage mit zu erleben.
Na, das schadet ja vielleicht nicht.
Auf festem Grund stehen, in den Himmel wachsen – so lautet das Thema und da gab es viel nachzudenken über das eigene Fundament, das jede zum jetzigen Zeitpunkt so hat und über die Vision:
was soll in meinem Lebenshaus später auf jeden Fall Raum haben …? Die dabei entstandenen Bilder regten zu lebendigem Austausch an.
Ziemlich herausfordernd war die Auseinandersetzung mit der Bibelstelle vom Stein, der von den Bauleuten verworfen worden war und dann zum Eckstein wurde.
Hat nicht jeder von uns auch solche Macken, die uns manchmal untauglich scheinen lassen?
Darüber nachdenken ist das Eine, mit schiefen, geschlitzten Bauklötzen und einem wackeligen Drahthaken gemeinsam einen Turm zu bauen was ganz Anderes.
Die Reflexion zeigte dann deutlich, was geholfen hatte, mit den schiefen Teilen und den schwierigen Bedingungen dennoch erfolgreich zurecht zu kommen:
– eine positive Grundeinstellung
– akzeptieren, dass man aufeinander angewiesen ist
– gelassen und humorvoll auf Fehler bzw. umgefallene Steine reagieren
– innovative, kreative und vielleicht auch manchmal sehr ungewöhnliche Strategien ausprobieren
– den andern auch was zutrauen, selber auch mal locker lassen
– die Perspektive der andern ernst nehmen, die sehen was, was ich anders seh –
die gemeinsame Sichtweise half, das eigene Handeln zur rechten Zeit zu steuern
– u.v.m.
Schwester Gabriele leitete uns an, aus Holz entweder ein Türschild oder einen „häuslichen“ Schlüsselanhänger zu fertigen.
Auch das Singen und eine Kirchenraum-Entdeckungsrunde waren wichtige Bestandteile des Programms.
Am stärksten wird aber wohl die fröhliche, herzliche Atmosphäre in der Schwesterngemeinschaft in Erinnerung bleiben; dort haben wir diese Tage verbracht, mit den Schwestern gegessen, gebetet, Kontakte geknüpft und viel Spannendes erfahren.
Nach einem ausgiebigen Klosterrundgang setzten wir uns noch gemütlich zusammen, um den Tag ausklingen zu lassen.
Mit einem Lied als Dank an die gastgebende Schwesterngemeinschaft gingen die Oasentage zu Ende – die Eindrücke und Erinnerungen werden jedoch bleiben.