Unter diesem Thema standen die Exerzitien unserer 40-, 50- und 60-jährigen Jubilarinnen in Vorbereitung auf die Jubiläumsfeier am 28. August. Das Thema drückt im Grunde genau das aus, was ein Leben in Gelübden bedeutet: Einerseits die Freiheit, mit und für Gott zu leben, andererseits auch die Verantwortung, seinen Glauben persönlich und in Gemeinschaft zu leben.
Wir freuen uns, dass 25 Jubilarinnen der 38 diesjährigen Jubilarinnen am Festgottesdienst in St. Jakob am Anger teilnehmen konnten und diesen Tag auch als Fest der Begegnung erleben durften.
FREI SEIN MIT GOTT – Den Glauben verantworten
Der Exerzitienbegleiter Pater Siegfried Modenbach, SAC, war auch Zelebrant des Festgottesdienstes.
Als Evangelium hatte er das Osterevangelium von Emmaus (Lk 24, 13-35) ausgesucht und er verwies zu Beginn seiner Ansprache darauf, dass die Zuhörer:innen diesen Text sicher schon sehr oft gehört hätten, seine Botschaft aber immer wieder neu sei, was zum Teil auch daran liege, dass die Zeiten sich geändert haben. Einige wenige Aspekte seien hier genannt, die aber die Ansprache nur im Ansatz wiedergeben.
Für Pater Modenbach ist diese Emmauserzählung ein Evangelium der Weggelaufenen. Die beiden Jünger sind wegen der Ereignisse in Jerusalem davongelaufen, aber Jesus geht ihnen nach, er nimmt sich Zeit für sie, er setzt einen Neuanfang, sodass den Jüngern die Augen aufgehen und sie Jesus neu erkennen. Und es wird die Frage gestellt, ob das nicht auch ein Seelsorgemodell für heute sei – sensibel zu sein für die Nöte und Sorgen der Menschen und ihnen nachzugehen, in das Leben der Menschen einzutreten. Zwei weitere bemerkenswerte Aspekte werden herausgestellt: Nur einer der beiden Jünger wird mit Namen genannt, und Pater Modenbach ist überzeugt, dass dieser leere Platz die Zuhörenden einlädt, dort den eigenen Namen einzusetzen und damit auch die Zusage zu bekommen: Auch Dir geht der Auferstandene nach, mit dir will er Gemeinschaft haben. Und ein weiterer Aspekt wirkt ungeheuer ermutigend: Es gibt gleich zwei Orte mit Namen Emmaus. Welcher Ort genau gemeint war, bleibt ungewiss. Daraus entwickelt Pater Modenbach die Zusage, dass Emmaus ja überall sein könne, und der Auferstandene immer noch auf dem Weg sei, um seine Kirche zu suchen und zu sammeln – auch an diesem Morgen in München.
Die Freude über diesen Neuanfang mit dem Auferstandenen Christus, der den Weggelaufenen nachgeht, bekräftigten die Jubilarinnen mit der Erneuerung ihrer Gelübde.
Einer langen Tradition folgend, überreichte Provinzoberin M. Monika am Ende des Gottesdienstes eine Rose als Zeichen der Wertschätzung, der Dankbarkeit und der Ermutigung, sich immer wieder auf den Auferstandenen einzulassen.
Während die Gemeinde das Te Deum sang, wurden die Jubiläumskerze und eine Rose für jede Jubilarin, die nicht zum Festtag kommen konnte, an das Grab der seligen Theresia von Jesu getragen. Von dort aus entließ Schwester M. Monika die Jubilarinnen mit dem Segen, den Mutter Theresia vor ihrer Fahrt nach Amerika den Schwestern zugesprochen hatte:
Gott, der Vater, sorge für euch,
er erhalte euch standhaft und treu in eurem heiligen Berufe!
Gott, der Sohn, erlöse euch von allem Übel der Sünde;
er sei euch der Weg, den ihr geht,
die Wahrheit, der ihr folgt,
das Leben, das ihr führt!
Der Heilige Geist bewahre euch in seiner Liebe und Gnade!
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