Rom, 17. November 1985: Rund 800 Arme Schulschwestern v.U.L.Fr. und ca. 4.000 Pilgerinnen und Pilger, die den Schulschwestern sehr verbunden sind – Menschen aus allen Ländern, in denen Schulschwestern wirken – eilen zum Petersdom. All das sind Menschen, die die Seligsprechungsfeier unserer Gründerin Mutter M. Theresia von Jesu Gerhardinger, des jungen Passionisten Luigi Campedelli und der libanesischen Nonne Rebekka Ar Rayès live miterleben können. Unter dem lebhaften Applaus tausender Mitfeiernder werden die Bilder der neuen Seligen enthüllt.
Dieses großen Ereignisses gedenken wir Schulschwestern weltweit am 17. November eines jeden Jahres mit festlich gestalteten Gottesdiensten, besonders aber in der Kirche St. Jakob am Anger, in der auch das Grab der Seligen Mutter Theresia immer wieder zum Mittelpunkt von Betern wird.
In diesem Jahr konnten wir Schulschwestern auch auf das 175. Gründungsjahr des Mutterhauses am Anger zurückblicken. So stand die Eucharistiefeier in diesem Jahr unter dem Zeichen zweier großer Ereignisse in der Geschichte der Gemeinschaft, was sich auch im Thema der Feier zeigte: 175 Jahre Angerkloster … mehr als ein Haus.
Wie lebendig die Ordensgründerin auch heute noch ist, zeigte sich in dem schwungvollen Lied, mit dem die Schülerinnen der Theresia-Gerhardinger-Grundschule am Anger die Gottesdienstbesucher in die Feier einstimmten.
Dass Mutter Theresia und die Schulschwestern weiterhin „Zeichen unter den Menschen sind“ mit ihren vielfältigen Begabungen und dem lebendigen Charisma Mutter Theresias, verdeutlichten die unterschiedlichen Symbole in der Gabenprozession.
Einen besonderen Akzent erhält der Gottesdienst im November mit der abschließenden Lichterprozession, an der alle Gottesdienstbesucher teilnehmen und die uns in den Garten des Klosters führt.
Warum dieser andere Akzent? In seiner Predigt bei der Seligsprechungsfeier sagte Papst Johannes Paul II.: „Ihr seid das Licht der Welt (Mt 5,14). Diese Worte des Evangeliums sagt Christus heute in einer besonderen Weise auch zu unserer neuen Seligen MariaTheresia von Jesu Gerhardinger. Die Kirche hebt das Licht ihres heiligmäßigen Lebens und Wirkens durch die Seligsprechung auf den Leuchter, damit es fortan allen Menschen leuchte.“ Und eine der Fürbitten beim zweiten Triduumsgottesdienst lautete: „Wir bringen eine brennende Fackel als Zeichen unserer Begeisterung, DU BIST DAS LICHT DER WELT. Wir bitten Dich: Erleuchte uns, dass wir auch anderen leuchten.“
Diese Lichterprozession hat demnach eine doppelte Symbolik. Mit ihr deuten wir auf unsere Selige Mutter Theresia, die immer wieder Lichtpunkte in das Leben der Menschen ihrer Zeit setzte, gleichzeitig sind aber auch wir alle aufgerufen, Licht für die Welt in unserer Zeit zu sein.