Vier Benennungen für dieselbe Person! Warum?
Am 16. Mai 1944 fuhr die Kandidatin der Armen Schulschwestern v.U.L.Fr. Josefa Mack das erste Mal zur Plantage des Konzentrationslagers Dachau. Ein Gespräch mit einem der Priesterhäftlinge in der Gärtnerei, das Aussehen der Häftlinge und deren persönliche Not ließen sie nicht mehr los. Mit dem Wissen und der Unterstützung der Ordensleitung fuhr Josefa bis Ende des Krieges rund 60 Mal mit dem Fahrrad nach Dachau oder ging im Winter zu Fuß und zog den Schlitten mit Gaben für die Häftlinge, darunter auch Messwein und Hostien, dann sogar die heiligen Öle, Weihetexte, die Genehmigung des damaligen Kardinals Faulhaber u.v.m., alles unter Einsatz ihres Lebens. Dem schwerkranken Priesteramtskandidaten Karl Leisner konnte so sein sehnlichster Wunsch erfüllt werden. Ein französischer Bischof, der ebenfalls im KZ Dachau Häftling war, konnte die Priesterweihe vornehmen. Dies alles tat Josefa Mack stillschweigend, sie sprach nicht viel über ihre Erlebnisse. Der Deckname für die junge Frau bei den Häftlingen in Dachau war Mädi, später wurde sie auch der Engel von Dachau genannt. Als Schwester Maria Imma Mack ist sie bei uns Schulschwestern bekannt.
Wir sind stolz auf eine solche Mitschwester und wünschen uns und vielen Menschen heutzutage den Mut und die Zivilcourage, die Imma Mack uns gezeigt hat.
Auf vielfältige Weise wurde sie inzwischen für ihren Lebenseinsatz geehrt. Die jüngste Ehrung fand am 3. Fastensonntag in Möckenlohe statt, wo Josefa geboren wurde und aufwuchs. Seit einigen Jahren hat die Gemeinde und die Pfarrgemeinde über eine besondere Ehrung nachgedacht. Jetzt, im Jahr des 100. Geburtstags von Schwester M. Imma Mack wurde nach einem Festgottesdienst die Gedenktafel durch den Künstler Böhm an der mittelalterlichen Friedhofsmauer enthüllt. Mitglieder der Familie Mack, Schulschwestern, Gemeindemitglieder, Freunde und Weggefährten nahmen in Dankbarkeit an dieser besonderen Feier teil.
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