Wenn das kein Grund ist zu feiern, wann dann? –
Jubiläum am 28. August 2016 im Mutterhaus der Armen Schulschwestern v.U.L.Fr.
Unter dem Thema „Ihr seid gesandt“ hatten sich 35 Jubilarinnen in den Exerzitien zur Vorbereitung auf den Festtag mit zentralen Gedanken unserer gleichnamigen Lebensregel beschäftigt. Dazu hatte Schwester Dr. M. Beatrix Mayrhofer, Provinzoberin der Provinz Österreich-Italien und zugleich Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden Österreichs, der Gruppe entsprechende Impulse gegeben.
Zum Abschluss der Exerzitien mit dem Festgottesdienst konnten von den insgesamt 54 Schwestern, die in diesem Jahr ihr 25-, 40-, 50-, 60-, 70- oder sogar 75-jähriges Jubiläum begehen, fünf weitere kommen und zusammen mit Mitschwestern, Angehörigen und Freunden in Freude und Dankbarkeit feiern.
Eine besondere Freude war es, dass auch zwei Noviziatsmitschwestern aus benachbarten Provinzen mit dabei waren.
Dem mit Chor- und Orgelmusik feierlich gestalteten Festgottesdienst in der St. Jakobskirche am Anger stand Pater Erik Riechers, SAC von Vallendar vor, der während der Exerzitientage für die Liturgie verantwortlich war. Bei der Eröffnung des Gottesdienstes wies er darauf hin, dass Ordensjubiläen immer auf den Weg der Berufung schauen lassen und Grund seien, zu danken und diese zu würdigen sowie die Jubilarinnen selbst, durch die die Berufung Gottes ein Gesicht bekomme.
Der Hausgeistliche Dr. Andreas Kowatsch begrüßte die feiernde Gemeinde und stellte die sechs Konzelebranten vor.
Die Lesungen riefen ins Gedächtnis, dass wir selbst in den größten Gefahren in Gottes Hand geborgen sind und uns daher nicht zu fürchten brauchen (Jesaja 43, 1-5a), ja dass wir uns als Gottes Empfehlungsschreiben verstehen sollen (2 Kor 3,2f).
Mit der Erzählung von der Berufung der Jünger nach dem Johannesevangelium (Joh 1,36-39) wurden die Jubilarinnen auf ihre eigene Berufung verwiesen. In seiner Predigt führte Pater Riechers aus, dass es zum Abenteuer des geistlichen Lebens gehöre, sich wiederholt mit der Frage der Berufung auseinanderzusetzen. Doch jeder Zweifel an der eigenen Berufung ist zugleich als ein Zweifel an Gott zu sehen, der uns berufen hat. Verwandelt werden kann jedoch nur, was einem bewusst ist, was auch ausgesprochen wird, was auf den Tisch kommt, – so lehrt es die Hl. Messe.
Der Evangelist zeigt auf, dass Jesus bzw. Gott Kenntnis von den Menschen hat, die er beruft. Von seiner Seite ist es also nie eine Fehlentscheidung. Denn Gott hat in der Stunde der Berufung gesehen und geliebt, was wir erst nach 25, 50 oder gar 75 Jahren entdecken und erst lieben lernen müssen. Wir entdecken immer mehr, was Gott seit jeher wusste. Mag sein, dass wir ungeschliffen sind, aber ungeschliffene Diamanten. Das Reich Gottes ist nämlich nicht nur unter uns, sondern in uns. Während wir selbst immer wieder Zweifel bekommen, ist Gott davon unerschütterlich überzeugt. Die Jubilarinnen haben mit den Gelübden diese Lebensweise versprochen, um das zu werden, was sie von Gott her sind. Nun gelte es, Gott zu danken, denn mit ihrem Leben sei etwas von der Herrlichkeit Gottes in die Welt zurückgekommen.
Im Anschluss an diese Homilie wurde die Jubiläumskerze auf den Altarstufen entzündet. Die Jubilarinnen erneuerten ihre Gelübde und bekräftigten so ihre Hingabe und Bereitschaft, sich neu senden zu lassen. Die Provinzoberin Schwester M. Charlotte Oerthel nahm die Gelübdeerneuerung der Jubilarinnen dankend entgegen und wünschte ihnen mit den Worten von Mutter Theresia, dass sie dem dreieinigen Gott ein Leben lang in Freude dienen, ihm gehorchen und ihn über alles lieben.
Die Fürbitten galten der Ordensleitung, Mitschwestern und Wegbegleitern, der eigenen Sendung, neuen Ordensberufen und allen Verstorbenen.
Vor dem Schlusssegen wandte sich Schwester M. Charlotte an die Jubilarinnen allgemein und deutete die Rose als Zeichen der Wertschätzung, des Dankes und der Liebe „Immer wenn der Weg beschwerlich wird, denken Sie an die Botschaft der Rose: ’Ich bin geliebt.’“ Anschließend überreichte sie jeder Jubilarin eine Rose und fand dabei persönliche Worte.
Die Jubiläumskerze wurde am Ende des Gottesdienstes vom Altar ans Grab der Ordensgründerin Theresia von Jesu Gerhardinger getragen.
Mit deren Segensworten sandte Schwester M. Charlotte die Jubilarinnen für ihre nächste Wegstrecke aus.
Mitschwestern, Angehörige und Freunde gratulierten den Jubilarinnen im Vestibül in herzlicher Mitfreude.
Beim festlichen Mahl brachte der Chor den Jubilarinnen einen musikalischen Glückwunsch. Den Dank der Gruppe für die Exerzitienwoche und den gelungenen Festtag brachten Schwester M. Verena und Schwester M. Gudrun zum Ausdruck.
Die Jubilarinnen kehrten aufgerichtet und neu ausgerichtet in ihre Gemeinschaft zurück. Wir freuen uns, dass die Tage gesegnet waren, und danken allen, die dazu beigetragen haben.