Ihr aber, für wen haltet Ihr mich?

In ausgerechnet einer der heißesten Wochen trafen sich einige der diesjährigen Jubilarinnen im Mutterhaus in München zu den vorbereitenden Exerzitien auf ihren Festtag am 27. August. Pater Siegfried Modenbach, SAC, leitete die Exerzitien „Gott ist größer als unser Herz – Wie Gott mit uns Menschen umgeht …“ in bewährter Weise.

Den Festtag selbst konnten immerhin 17 der 50-, 60- und 70-jährigen Jubilarinnen persönlich miterleben. Eine besondere Freude war es, dass auch Schwestern, die in diesem Jahr ein kleines 45-jähriges Jubiläum feiern, sich in diesen Tagen treffen und so am Sonntag ihre Gelübde gemeinsam mit den ‚älteren‘ Jubilarinnen erneuern konnten. Nach den Coronajahren war dieser Festtag ein echter Tag der Begegnung für die Schwestern der einzelnen Noviziatsjahrgänge und für die Mitschwestern, die zum Mitfeiern am Festtag angereist waren.

In den Kyrie-Rufen, die Gedanken aus unserer Konstitution zu den drei Gelübden Gottgeweihte Ehelosigkeit, Evangelische Armut und Apostolischer Gehorsam aufgriffen, bekräftigten nicht nur die Jubilarinnen ihr Vertrauen in den uns liebenden Gott. In den Fürbitten brachten die Jubilarinnen sowohl ihren Dank zum Ausdruck als auch persönliche Bitten und Bitten für die weltumfassende Gemeinschaft.

Pater Siegfried Modenbach leitete den Festgottesdienst und legte für seine Festpredigt den Lesungs- und den Evangelientext des 21. Sonntags i. Jk. zugrunde.
Er ermutigte die Jubilarinnen entsprechend Röm 11, 33-36: Wahrscheinlich haben wir alle ausreichende Gründe, um in die Worte des Paulus, in die Worte des Staunens und der Dankbarkeit einzustimmen, um mit unserer eigenen Worten zu sagen: Tief und reich ist deine Weisheit, Gott, wenn auch manches für uns auf Anhieb unergründlich war. Dir, Gott, sei Ehre, Dank und Lobpreis in Ewigkeit. Im zweiten Teil der Predigt nimmt Pater Modenbach Bezug zur Evangelienstelle Mt 16, 13-20 mit der berühmten Frage Jesu an seine Jünger: „Für wen halten die Menschen den Menschensohn … für wen haltet ihr mich?“ Und er beendet seine Predigt mit der Ermutigung: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Das ist die Frage, auf die Sie auch morgen und übermorgen Ihre Antwort geben dürfen. Das ist die Frage, die uns ein Leben lang beschäftigen sollte. Das ist die Frage, die uns auf unserem Weg durch diese Zeit begleitet und die einst ihre Erfüllung findet, wenn wir vor Christus stehen und ihn als unseren Herrn und Heiland erkennen dürfen, wenn er sich uns offenbart und unser Unterwegssein in ihm zum Ziel gelangt. Amen.

Einer langen Tradition folgend überreichte Provinzoberin M. Monika Schmidt am Ende des Gottesdienstes als Zeichen ihrer Wertschätzung jeder Jubilarin eine Rose, bevor sie die Jubilarinnen am Grab Mutter Theresias mit dem Segen in den Alltag entließ, den Mutter Theresia ihren Schwestern zugesprochen hatte, bevor sie 1847 nach Amerika aufbrach:
Gott, der Vater, sorge für euch,
er erhalte euch standhaft und treu in eurem heiligen Berufe!
Gott, der Sohn, erlöse euch von allem Übel der Sünde;
er sei euch der Weg, den ihr geht,
die Wahrheit, der ihr folgt,
das Leben, das ihr führt!
Der Heilige Geist bewahre euch in seiner Liebe und Gnade!

Den weiteren Festtag nutzten die Jubilarinnen und Mitschwestern zu Zeiten frohen Miteinanders und erfreulichen Begegnungen, hatten sich doch einige corona- und altersbedingt etliche Jahre nicht mehr gesehen.
Ein besonderer Dank gilt all den Mitschwestern, die – sichtbar und unsichtbar – in Küche, Refektor, Sakristei, an der Orgel und durch die musikalische Begleitung – diesen Tag zu einem rundum gelungenen Fest werden ließen.