Zwei Schwestern und 8 Mädchen im Alter von fast 12 bis 16 aus der Umgebung von Cham, Geisenfeld und Neunburg vorm Wald kamen zu den Orientierungstagen nach Neunburg. Darunter waren auch zwei neue Gesichter.

Wir begannen unser Wochenende eher klassisch, mit einer Vorstellrunde. Das Besondere daran? Wir schrieben unsere Namen auf eine Brotzeittüte. Die Mädchen – und vielleicht auch Sie jetzt – wunderten sich. Jedoch mussten sie sich in Geduld üben. Das Rätsel wurde erst später gelöst. Als nächstes hieß es: Auf die Stühle – fertig – los: Sortiert euch nach Name, Alter und Schuh- bzw. Handgröße. Und immer wieder hieß es: In Bewegung bleiben, sich neu orientieren, absprechen und auf den Weg machen…

Nachdem wir uns bisher mehr mit den äußeren „Werten des Lebens“ beschäftigt hatten, überlegten wir nun welche Haltungen unser Leben lebenswert machen und welche am Leben hindern. Dabei kamen wir schnell zu dem Ergebnis, dass es immer um ein WIR – um Gemeinschaft und ein friedliches Miteinander – geht.
In einem Märchen begegnete uns ein Prinz mit Eselsohren. Er lehrte uns, dass der Lebenswert sich steigert, wenn man zu seinen „Macken“ steht und dass es menschlich ist, nicht perfekt zu sein.
Am Ende des Tages löste sich das Rätsel um den Sinn und Zweck der Brotzeittüten. Sie waren bis zum Schluss des Wochenendes ein „Briefkasten“ für positive Rückmeldungen, für Botschaften, die das Leben lebenswert machen.

Samstag:
Das Morgenlob begann eher klösterlich, nämlich mit einem Hymnus und einem Psalm. Doch dann wurde es spannend. Wir schickten die Mädels in die Stadt Neunburg zu einem Interview. In zwei Gruppen trafen sie Menschen beim Einkaufen bzw. Joggen und konfrontierten sie mit folgenden Fragen: 1. Was ist Ihnen im Leben wichtig und 2. Wann ist das Leben lebenswert. Eine harte Kost für einen alltäglichen Samstagmorgen… umso bemerkenswerter waren die Antworten.

Nach einer kurzen Verschnaufpause beschäftigten wir uns mit dem Psalm 139 und seinen ausdrucksstarken Bildern.
Jetzt war Zeit für ein leckeres Mittagessen.

Am Nachmittag wurden wir kreativ. Traumfänger wurden mühevoll gewickelt, geknotet und gestaltet. Diese können den Lebenswert steigern, weil sie gute Träume auffangen und schlechte Träume durchrutschen lassen. Die Ergebnisse können sich sehen lassen.

Nach dem Abendessen und der Abendmesse dankten wir den Schwestern für ihre Gastfreundschaft und die Bereitstellung der Räume im Kinderhaus.

Sonntag:
Die Seligpreisungen aus der Bibel haben wir schon öfters gehört. Eher unbekannt sind die der Weisen und Humorvollen. Gelingt es uns, diese zu beachten, steigern wir unseren Lebenswert indem wir z.B. über uns selbst lachen, einen Berg von einem Maulwurfshügel unterscheiden, fähig sind uns auszuruhen usw.

Wie ist es ist, im Mittelpunkt zu stehen und die Zusage „Du bist kostbar!“ zu erhalten, empfand jede anders. Einig waren wir uns, dass wir im Alltag öfters denken, jedoch es uns seltener zusprechen: „Es ist schön, dass es dich gibt!“

Mit Spannung erwartet wurde die persönliche Brotzeittüte. Sie kann uns noch lange an unser gemeinsames Wochenende erinnern.
Die Zeit verging wie im Flug und nach dem Aufräumen hieß es: „Auf ein Wiedersehen im Februar 2020!“