Gemeinschaft

Unsere Gelübde legen wir bewusst in Zusammenhang mit einem Leben in Gemeinschaft ab.
In unserer Bayerischen Provinz bilden mancherorts drei Schwestern eine solche Gemeinschaft, in anderen Häusern leben bis zu 80 Schwestern zusammen.
Gemeinschaft meint keineswegs ein lockeres Unter-einem-Dach-Leben wie in einem Studentenwohnheim, es ist aber auch kein Ersatz für eine Familie.
Wir sind der Gemeinschaft nicht der anderen wegen beigetreten, sondern weil wir das Evangelium nach dem Charisma von Theresia von Jesu Gerhardinger leben wollen. Was uns verbindet, ist somit das, was wir als unsere spezifische Sendung verstehen.
Bei aller Unterschiedlichkeit, die sich aus der jeweiligen Persönlichkeit und der Biographie der Einzelnen ergibt, die sich in unterschiedlichen Vorstellungen,   Bedürfnissen und Reaktionen ausdrückt, sind wir dennoch gerufen, eine geistliche Gemeinschaft zu bilden.
Und das geht über eine bloße Wohngemeinschaft mit einigen wenigen Berührungspunkten, wie z.B. gemeinsamer Mahlzeit oder gemeinsamer Freizeitgestaltung, weit hinaus. Als unsere Mitte betrachten wir Christus, dessen Gegenwart wir in besonderer Weise in der regelmäßigen gemeinsamen Eucharistiefeier und in der Eucharistischen Anbetung erfahren.
Unser Zusammenleben beruht auf dem gegenseitigen Vertrauen. Wir sind darauf bedacht, einander in Liebe und Achtung zu begegnen, miteinander offen und ehrlich umzugehen. Das schließt ein, miteinander auch Konflikte fair auszutragen, bereit zu sein, der anderen zu vergeben und zur Versöhnung beizutragen.
So ist jede Einzelne mit verantwortlich, Gemeinschaft aufzubauen, jede Einzelne prägt mit ihrer Persönlichkeit die Gemeinschaft mit.
Die Gemeinschaft wächst und wird gestärkt dadurch, dass wir füreinander da sind, miteinander beten, uns miteinander dafür einsetzen, dass die Welt durch Erziehung und Bildung verwandelt wird, und dass wir gemeinsam nach Lösungen bzw. nach dem Willen Gottes im Dialog suchen.
In unseren Entscheidungen sind wir voreinander und füreinander verantwortlich.
Wir haben alles gemeinsam, d.h. wir teilen miteinander, nicht nur materiell und finanziell, sondern auch unsere Fähigkeiten und unsere Kompetenzen und tauschen uns auf der geistlichen Ebene aus.
Verbindend sind darüber hinaus auch verschiedene Anlässe zu feiern, seien es persönliche Festtage oder die vielfältigen Feste während des Jahres, Ordensjubiläen oder Ordensfeste.
Den 24. Oktober begehen wir weltweit als den Gründungstag unserer Gemeinschaft.
Was sich auf die lokale Gemeinschaft bezieht, gilt ebenso für die Bayerische Provinz, zu der unsere Schwestern in Westfalen, in Nacka/Schweden und in Timişoara/Rumänien gehören, wie auch für unsere internationale Kongregation.