Apostolischer Dienst
„Sie sind Lehrerin? Aber dazu hätten Sie doch nicht ins Kloster zu gehen brauchen!“
Stimmt, aber es wäre nicht dasselbe. Im Grunde sind es zweierlei Berufungen, zwei Entscheidungen, die sich zu einem Lebensentwurf zusammenfügen.
Voraussetzung für ein geistliches Leben ist die Hingabe an Gott und entsprechend ist unser Leben geprägt vom Gebet, ja baut geradezu auf dem Gebet auf. Als Arme Schulschwestern v.U.L.Fr. sehen wir wie unsere Gründerin Theresia von Jesu Gerhardinger unsere Sendung in einem auf Erziehung ausgerichteten Dienst. Eben darin besteht unser spezieller Auftrag innerhalb der Kirche und für die Menschen.
Frei zu sein für Gott, da zu sein für die Menschen, ist ein Spannungsbogen, den wir in Gemeinschaft zu leben bemüht sind.
Wir leben im Hier und Heute, nehmen Themen unserer Welt in unser Gebet, setzen uns mit den Gegebenheiten unserer Gegenwart auseinander, beziehen zu wichtigen Fragen der Zeit Stellung und sehen uns in der Verantwortung, junge Menschen heranzubilden und zu ermutigen, ihrerseits Verantwortung zu übernehmen.
Unter Erziehung verstehen wir, „die Menschen hinzuführen zu ihrer vollen Entfaltung als Geschöpf und Abbild Gottes, und sie zu befähigen, ihre Gaben einzusetzen, um die Erde menschenwürdig zu gestalten.“ (Lebensregel Ihr seid gesandt K 22)
Mit diesem Ziel wirken wir als Erzieherinnen und Lehrerinnen in unseren ordenseigenen pädagogischen Einrichtungen, unterstützt von unseren nicht-klösterlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern; einige von uns arbeiten in Kindergärten und Schulen kirchlicher oder staatlicher Trägerschaft. Weil wir nach unserem Verständnis durch alles, was wir sind und tun, erziehen, sind wir Schulschwestern alle mit diesem Sendungsauftrag unterwegs.
Wenn wir uns in besonderer Weise Kindern und Jugendlichen sowie Frauen zuwenden und darauf bedacht sind, den Armen den Vorrang zu geben, dann folgen wir dem Auftrag unserer Gründerin. Wie sie wollen wir Mädchen und Frauen in ihrer Persönlichkeit stärken und fördern, sie in der Entwicklung ihrer Fähigkeiten unterstützen, ihnen Orientierung im Glauben geben und sie auf ihrem Weg begleiten.
Wir setzen darauf, dass Erziehung und Bildung nicht nur auf den Einzelnen Einfluss haben, sondern auf seine Umgebung und so letztlich die Welt verwandelt werden kann. Daher arbeiten wir im Sinne unseres internationalen Shalom-Netzwerkes darauf hin, ungerechte Strukturen aufzudecken, den Ursachen von Ungerechtigkeit entgegenzuwirken und in Rücksicht auf die Schöpfung zu leben.
Mit diesem Anspruch treten wir nicht als Pädagogen, als Menschenrechtler oder Umweltschützer auf. Ausgehend vom christlichen Welt- und Menschenbild, das die gesamte Welt als Schöpfung Gottes betrachtet, wollen wir Arme Schulschwestern v.U.L.Fr. uns mit all unserem Tun letztlich dafür einsetzen, dass die Menschen zu einer Einheit untereinander, aber auch zu einer Einheit mit Gott gelangen. Das ist unsere Sendung.
Und so sind wir als „Botschafter“ Gottes unterwegs, um „Christus sichtbar zu machen durch unser Sein, durch die Liebe, den Glauben und die Hoffnung, die wir weiterschenken.“ (Lebensregel Ihr seid gesandt K 4)
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