Ewige Profess von Sr. Maria Rita Stapp
Komm!
Diese Einladung Jesu an Petrus (Mt 14,22-33) hatte Schwester M. Rita Stapp als Motto für die Feier der Ewigen Profess gewählt, in der sie ihr endgültiges Ja zu einem Leben in der Gemeinschaft der Armen Schulschwestern v.U.L.Fr. gab. „Komm!“ – ein klarer und zugleich ermutigender Appell! Jesu Wort ist die Antwort auf Petrus‘ Wunsch, ihm auf dem Wasser des Sees Genezaret entgegenzugehen. Auf diesem Hintergrund vermittelt das Motto nicht nur, warum Schwester Rita sich für diesen Lebensweg entscheidet, sondern auch wem sie folgt bzw. mit wem sie unterwegs ist.
Zum Festgottesdienst hatten sich in der St. Jakobskirche viele Schwestern aus den Filialen versammelt, aber auch Angehörige, Freunde und Bekannte aus der Heimat und aus ihrem Tätigkeitsbereich. Hauptzelebrant war Pfarrer Rupert Ebbers, der Schwester Rita von der Erstprofess her bekannt ist. Die Konzelebration mit vier weiteren Geistlichen und die ausgewählte musikalische Gestaltung verliehen dem Gottesdienst einen sehr festlichen Charakter.
Die erste Lesung (Dtn 30, 15f; 19f) zeigte die Entscheidungsfreiheit des Menschen auf, legte aber auch offen, welche Konsequenzen seine Entscheidung hat. Wer sich für einen Weg mit Gott entscheidet und entsprechend handelt, wählt das Leben. Die zweite Lesung (ISG, K 4) verdeutlichte, worin der Sendungsauftrag von Schwester Rita als Schulschwester v.U.L.Fr. besteht.
Als Evangelium (Mt 14, 22-33) war die oben genannte Perikope von Jesu oder, besser gesagt, Petrus‘ Gang auf dem Wasser gewählt. Pfarrer Ebbers griff in seiner Predigt Jesu Wort „Komm“ auf und deutete es als eine ganz persönliche Einladung an jeden, von Angesicht zu Angesicht. Anders als der Mensch von heute, der das für ihn passende Angebot sucht, ist ein geistlicher Mensch auf das Hören ausgerichtet. Und im Unterschied zu den unzähligen Möglichkeiten der virtuellen Welt hat er es mit einer realen Welt, einem Du als Gegenüber, zu tun.
Schwester Rita habe diesen Anruf gehört, habe den Weg für sich ertastet und immer deutlicher gespürt, dass sie persönlich gemeint ist mit der Einladung „Komm!“ Auch wenn Petrus den Gang auf dem Wasser nur kurz geschafft hat, kann uns die Bibelstelle Kraft geben. Denn sie verheißt uns ja, dass Jesu Hand sofort nach uns greifen wird, wenn wir ehrlich sagen „Allein schaffe ich es nicht.“ Das Schönste im Abenteuer Leben ist, dass wir uns Jesus anvertrauen dürfen. Und eben dafür nennt Pfarrer Ebbers drei Gründe: „Komm, du bist geliebt! Komm, du bist berufen! Komm, du bist verdankt!“
Nach der Predigt führte Schwester M. Angela Hatwiger, die Schwester Rita in der Anfangsausbildung begleitet hatte, die Mitfeiernden in die Feier der Ablegung der Ewigen Gelübde ein.
Als Zeichen der Ganzhingabe legte sich Schwester M. Rita vor den Altarstufen auf den Boden, um so ihre Bereitschaft auszudrücken, ihr Leben ganz Gott zu überantworten. Währenddessen erbat die Gemeinde durch die Allerheiligenlitanei Gottes Segen für ihr Leben.
Die an der Osterkerze entzündete Professkerze steht dafür, dass Schwester Rita durch Christus, das Licht, in die Welt gesandt ist, um Licht für andere zu sein.
Nachdem Schwester Rita die Gelübdeformel gesprochen und die Urkunde auf dem Altar unterschrieben hatte, nahm Schwester M. Charlotte Oerthel als Provinzoberin ihre Gelübde entgegen und bekräftigte mit dem Friedensgruß, dass sie in der Gemeinschaft der Armen Schulschwestern v.U.L.Fr. für immer herzlich willkommen ist. Dazu überreichte sie ihr ein kleines Holzkreuz mit dem Hinweis, dass aller Segen vom gekreuzigten und auferstandenen Herrn ausgeht.
Im Vestibül hatten die Gottesdienstbesucher dann die Möglichkeit, der Professschwester zu gratulieren. Nach dem Festmahl mit geladenen Gästen war bei Kaffee und Kuchen erneut Zeit zur Gratulation, zu Gesprächen und Begegnung.
Mit einer Dankvesper in der Kirche und einem Gebet am Grab von Mutter Theresia klang der Festtag aus. In Mitfreude und Dankbarkeit allen ein herzliches Vergelt’s Gott, die diesen frohen Festtag möglich machten!