Nudelteig:

100g Mehl
1 Ei
1 El. Wasser
Salz

Lebernockerlteig:

40g Butter oder Margarine
60g Semmelbrösel
1 Ei
1 Zwiebel
100g durchgedrehte Leber
Salz

Ausbackfett
1 1/4l. Suppenbrühe
Schnittlauch
Petersilie

Zubereitung:

Nudelteig herstellen, dünn ausrollen, Fleckerl von 4 cm Länge und 3 cm Breite ausrollen, diese um einen Kochlöffelstiel wickeln, das Ende mit Eiweiß bestreichen und etwas zusammendrücken. Aus der Lebernockerlmasse kleine Knödelchen formen, auf die Spitze des Teilfleckerls setzen, den Kochlöffelstiel ins heiße Fett halten, bis sich der Pilz vom Kochlöffelstiel löst, so lange ausbacken, bis der Pilzstiel goldgelb ist; die Rotkappen in die kochende Suppe geben, 1-2 mal aufkochen lassen, dann die Suppe mit Schnittlauch oder Petersilie servieren.

Erfahrungen einer naiven Testköchin 90 Jahre später

Dieses Mal war die Herausforderung von Beginn an klar, diese Suppeneinlage macht man nicht für eine Alltagssuppe, aber mich hat das Rezept gereizt und die Bilder dazu ermutigt.
Es ging also los – irgendwo ist in diesem Kloster doch mal eine Nudelmaschine gewesen, ich habe sie schon mal gesehen, im Keller wurde ich fündig, schaut noch sehr gut aus, na dann nichts wie los.
Der Nudelteig war schnell gemacht, Rezept passt perfekt, Teig auswalzen auch.
Der Lebernockerlteig war auch schnell gemacht, ich habe allerdings zur Sicherheit noch mindestens 20g Semmelbrösel mehr dazugegeben.
Jetzt begann die spannende Arbeit: schnell noch im Büro ein Lineal organisiert, es sollte ja alles wirklich perfekt laufen und der Teig in exakte Stückchen geschnitten werden, auch das ist keine Hexerei und schnell gemacht.
Eine Seite mit Eiweiß einstreichen, einen passenden Kochlöffel suchen und den ersten Versuch starten.
– Teig um den Stiel wickeln, vorsichtig zusammendrücken, ein Miniknödelchen auf das Stielende formen und ab damit ins Frittierfett.
– Ganz kurz ins Fett halten, der Nudelteig wird goldgelb.
– Jetzt die „Falsche Rotkappe“ vorsichtig vom Kochlöffel schieben, sie ist natürlich sehr heiß, ich habe einfach ein Papiertuch genommen, dann gings einfach.
– Ich hatte nur zwei Kochlöffel mit der richtigen Stielstärke, aber mit Hilfe einer Mitschwester hat das sehr gut funktioniert – ins Fett halten – abstreifen – neu formen.

Wir haben längst nicht den ganzen Teig verarbeitet, es gibt bei uns in der nächsten Zeit sehr gute Leberknödelchen und selbergemachte Nudeln.

Jetzt fehlt nur noch das kurze Kochen in der Suppenbrühe, und wir haben eine hervorragende Suppeneinlage.
Wir überlegten, zu welchem Anlass wir diesen Aufwand wohl nochmals betreiben würden; nach kurzem Nachdenken schien ganz klar: Das ist die perfekte Suppe für ein Wildmenü.

Die Suppe schaut sehr gut aus und schmeckt wunderbar, das Rezept ist nur zu empfehlen. Wer die Arbeit nicht scheut. wird mit einer sehr ungewöhnlichen Suppeneinlage echt belohnt!

Sr. Karolina in der Weichser Klosterküche unter Mithilfe von Sr. Elisabeth