Schwesterntag am 16. April 2016
Ca. 150 Schwestern kamen am 16. April zum Schwesterntag ins Mutterhaus, der in diesem Jahr das Thema hatte: „Ordensleben im Wandel. – Wir werden gebraucht! Ordensleute in der Welt von heute.“
Dass diese Thematik einiges auslösen würde, war zu erwarten. Doch die Referentin, Schwester Christine Rod, Regionalleiterin der Missionarinnen Christi, brachte gleich nach der Begrüßung die Anwesenden auch äußerlich in Bewegung, indem sie sie zu einer Aufstellung nach Professjahren einlud. Innerhalb dieser Einheiten sollten die Schwestern dann einigen Impulsfragen nachgehen, die ihnen das Damals in Orden, Kirche und Welt in Erinnerung riefen. Mit großer Aufmerksamkeit und Wertschätzung wurden die Erkenntnisse der Einzelnen innerhalb der Gruppen aufgenommen.
Schwester Christine Rod verstand es, unsere persönlichen Erkenntnisse mithilfe von Kategorien innerhalb der Zeitleiste „vor dem Konzil“, „nach dem Konzil“ bzw. „Postmoderne“ zu objektivieren.
Dem Plenum bot sich dadurch eine Zeitreise, die zum einen die Geschichte widerspiegelte, zum anderen gestaltete Entwicklungen und gelebten Wandel verdeutlichte. Gleichzeitig wurde nachvollziehbar, wie wir geworden sind, was wir jetzt sind, zudem erklärte sich daraus die Unterschiedlichkeit und Vielfalt innerhalb unserer Gemeinschaft. So gestaltete sich der Vormittag kurzweilig.
Für Austausch und Begegnungen bot auch die Mittagszeit reichlich Gelegenheit.
Die Einheit am Nachmittag war dem Heute unserer Spiritualität gewidmet. Dazu ist es wichtig, die Realität der Welt wahrzunehmen und mit der Realität der eigenen Gemeinschaft ehrlich umzugehen. Eine Überlebenshilfe hierbei kann sein, sich regelmäßig bewusst zu machen, was gegenwärtig erfreulich ist, für die Leistungen früherer Generationen dankbar zu sein und berechtigten Stolz zu empfinden. Bei der Frage, wofür wir heute gebraucht werden, hilft die Überlegung weiter, was der Welt fehlen würde, wenn es uns nicht gäbe.
Als Ordensfrauen sind wir gerufen beizutragen, dass die Welt menschlicher und ein Stück heiler werde, Menschen zu sein, die in Erwartung einer anderen Welt leben, und somit über uns hinauszuweisen, Menschen der Hoffnung und der Barmherzigkeit zu sein.
Schwester M. Monika Schmidt, Provinzvikarin, dankte Schwester Christine Rod zum Ausklang als Schatzheberin, für ihre Anregungen und ihre Ermutigung.
Den Abschluss des Schwesterntages bildete die gemeinsame Eucharistiefeier in der St. Ja-kobskirche, die Pater Stefan Stöhr SDB mit uns feierte.
In seiner Homilie deutete er die Texte von Lesung (Röm 12,2; 9 mit 12) und Evangelium (Lk 8,22 mit 25) für unser Leben. Als Ordenschristen sollen wir in Bezug auf die Welt in einer positiven Unruhe stehen, uns einerseits herausfordern lassen, uns andererseits tragen lassen vom Glauben, dass Jesus uns auf dem Weg begleitet, und von der Hoffnung, dass wir in der Welt von heute gebraucht werden. Abschließend gab Pater Stöhr uns als Wunsch ein Wort von Bischof Dom Helder Camara mit: „Hoffen heißt: an das Abenteuer der Liebe glauben, Vertrauen zu den Menschen haben, den Sprung ins Ungewisse tun und sich ganz Gott über-lassen.“
In den Fürbitten nahmen wir die großen Anliegen von Kirche und Welt sowie unsere eigenen bzw. die unserer Kongregation mit ins Gebet.